Donnerstag, 21. November 2013

Die Bremslichter und die Ahnungslosigkeit


Keine Arme, keine Kekse...in meinem Fall wäre das eher: Keine Bremslichter, kein Bullifahren. Schade.

Da man T3 fahren und funktionsuntüchtige Bremslichter also nicht so richtig gut miteinander vereinen kann, wollte ich dieses Problem schnell gelöst haben.
Leider kam mit diesem Problem ein weiteres Problem auf: die völlige Ahnungslosigkeit.

Wenn ihr jetzt den Satz, "aber zum Glück, gibt es da ja den Daniel", erwartet, Pustekuchen! Daniel musste arbeiten und ich war in der endlosen, verwirrenden Weite meiner Ahnungslosigkeit verloren. In dem Fall musste ich Daniel gegen das bulliforum.com ersetzen...sorry, Daniel.

Wo das Problem saß und welches Teil ich benötigte wusste ich ja schon, großen Dank an Daniel. Wie ich das Problem löste, wusste ich aber nicht. Also, Bulliforum.com, mal sehen, was man so durch dich erfahren kann...
Scheinbar war ich aber nicht der einzige, der nach einer Lösung des Problems, im Bulliforum gesucht hat. Es gab tatsächlich schon einen Threat, der sich mit der Auswechselung eines Druckschalters für die Bremslichter beschäftigte.
Es wurde die Frage gestellt, was beachtet werden muss, bezüglich der Bremsflüssigkeit und welche Tipps es gibt.
Ein Beitrag fasste beides zusammen: "...solange die Zündung aus ist und man nicht auf die Bremse drückt, baut sich kein Druck auf...könnte aber sein, das es ein bisschen Tröpfelt, also sollte man ein Tuch drunter legen." - Zitat, ende.

Gut, mehr Auskunft brauche ich nicht. Den Rest bekomme ich schon irgendwie hin.
Andere Klamotten an, Schuhe an, neuen Bremslichtschlater geschnappt und ab nach draußen......und von da aus dann in die Garage.
"Werkzeug...hmm...was brauche ich überhaubt? Mit nem passendem Schlüssel und einem Schreubendreher, kann ich ja erstmal anfangen." Damit bewaffnet, sprang ich dann in den Bus und legte los, indem ich mich erstmal auf den Fahrersitz setzte...und überlegte:
"Wie zum Teufel, bekam ich denn jetzt nochmal die Tachoabdeckung ab? War da nicht irgendwas mit zi...*KRAKS*...hen? - Schreck lass nach, alles heile geblieben."

Alsoooo...weiter im Programm. Nun kamen ein paar Befestigungen mit Schrauben zum Vorschein. Die Befestigungen gehörten zum Gehäuse der Amaturen, sprich Tacho, Uhr, usw.
Fazit: Schrauben los, das Ding muss weg! Schließlich will ich an das, was dadrunter sitzt.
Schrauben losgedreht und die Amaturen vorsichtig, von dem dafür vorgesehen Platz, entfernen...aber irgendetwas, fand die Idee wohl nicht so gut und ließ nicht los. "Was denn nun wieder?"
Klar und völlig logisch ist, dass an den Amaturen und Schaltern, auch Kabel hängen. In der Kabelage, war glücklicherweise eine erkennbare Struktur, nicht wie Tage zuvor, in der Radiobuchse.
Also habe ich die Schalter, samt der dazugehörigen Anschlussstelle, aus den Vorrichtungen geholt.

In meiner linken Hand hielt ich nun jede menge Kabel, einige mit Schalter und in der rechten, die Amaturen. Jetzt ist Koordination gefragt. Wohin mit den Amaturen und gleichzeitig nicht die Kabel loslassen, damit die nicht unter das Amaturenbrett rutschen?
Erst die Amaturen auf den Beifahrerstiz und dann die Kabelage, nach außen, vom Loch der fehlenden Amaturen, weg gelegt. Das mit der Koordination war jetzt doch nicht so schwer.


Die Bilder sind, denke ich, selbsterklärend.
Wenn nicht: oben Tacho, unten kein Tacho.



Nun sah ich Ihn, den Übeltäter: 

Das Bild habe ich gemacht, nachdem ich die beiden Stecker für die Bremslicher abgezogen habe....und nachdem mir ein kleines Malör passiert ist, aber dazu gleich mehr.

Dieses funkelnde Ding, ist der neue Druckschalter.



Nun zu meinem Malör...

Bevor ich angefangen habe, den alten Druckschalter rauszudrehen, viel mir ein, dass ich noch Tücher benötige. Es könnte ja leicht tropfen. Eine Rolle Küchenpapier müsste da ja reichen...
Ich riss zwei Tücher ab, faltete sie zusammen und fummelte sie da hin, wo ich glaubte, dass dort zwischendurch ein Tropfen Bremsflüssigkeit landen wird.
Den neuen Schalter bereit gelegt und den Schraubenschlüssel angesetzt. Zündung aus. Bremse nicht geterten, selbst die Batterie abgeklemmt (man weiß ja nie). Irgendwas vergessen? Nein, ich glaube nicht.
Ich legte los...viel Spielraum für einen Schraubenschlüssel, ist da ja nicht. Und für Hände noch weniger. Ich quetschte dann irgendwann meine Hand da rein, weil ich mit dem Schraubenschlüssel nicht mehr weiter kam und drehte lediglich mit meinen Fingerspitzen laaaangsam weiter an dem Drukschalter. Mit der Zeit kam es mir vor, als würde sich das Drehen erleichtern, als würde sich das Gewinde selber, von innen heraus, mit Öl einschmieren.
Nach gefühlten 10 Minuten der Fingerspitzenübung, fiel mir der marode Druckschalter in die Finger und mit ihm, die Bremsflüssigkeit. Nicht in ein oder zwei Tropfen, nein, sondern in einem schönen, gleichmäßigen Strahl. Ohne in Stress zu verfallen, bekamm ich einen Panikanfall und sah, wie nach nichtmal 2 Sekunden, das schön hingelgte Küchenpapier, sich entschied, keine Flüssigkeiten mehr aufzunehmen und mir die ganze Sch***e an der Lenksäule runter lief. Aus Reflex, griff ich nach noch mehr Küchenpapier und versuchte, die Bremsflüssigkeit daran zu hindern, aus seinem Loch zu kriechen und an der Lenksäule entlang, im Fußraum zu landen.
Damit konnte, ich zumindest für einige Sekunden, den Dauerlauf der Bremsflüssigkeit eindämmen. Um wieder etwas Ruhe in die Sache zu bekommen, nahm ich mir, ganz enspannt, den neuen Druckschalter. Problem war, das da mit Mühe und Not gerade eine Hand in den Bereich passte, um die Bremsflüssigkeit im Griff zu behalten. Wie sollte ich da noch die andere Hand hineinbekommen, um den neuen Druckschalter reinzuschrauben?! Die Lösung war eindeutig und trägt den Namen Schnelligkeit!
Das bereits durchtränkte Küchenpapier, das wortwörtlich untergegangen ist, konnte ich noch mit meinen Fingerspitzen, durch zehn neue und trockene Tücher ersetzen. - Und ich wollte mir erst nur drei einzelne Tücher holen...das wäre lustig geworden. - Immernoch die andere Hand an der offenen Wunde, machte ich mich bereit, mich in Schnelligkeit zu üben. In meinem inneren Auge, ging ich den Plan nochmal durch.
Alles klar...
Vorsichtig wechselte ich die Hand, sodass ich die rechte schnell rausziehen konnte und mit der linken, den Schalter reindrehen konnte. Ich nahm den neuen Druckschalter in die Hand und machte mich bereit.
Und los: rechte Hand mit dem Tuch weg, die Bremsflüssigkeit lief wieder, linke Hand mit dem Schalter reingequetscht, Fingerspitzen im Reinschraub-Modus, die Bremsflüssigkeit läuft weiter, das Gewinde greift nicht, meine Finger verhaspeln sich, der neue Druckschalter gleitet mir aus den Fingern und verschwindet, - F***********CK! - Bremsflüssigkeit läuft weiter, ich verfluche die ganze Sch***e und packe meine rechte Hand mit dem Tuch wieder dahin, wo sie vorher auch war...dahin, wo jetzt eigendlich der verschollene Druckschalter sein soll.
Nun saß ich da, in einer bescheidenen Stiuation: ich musste den Druckschalter suchen und durfte gleichzeitig meine Hand nicht bewegen.
Immer noch in Trance und völlig geschockt, von dem, was ich gerade vermasselt habe, überlegte ich, wie ich das Problem löste. Die einzige Möglichkeit war, den alten Druckschalter wieder reinzuschrauben. Also das selbe (bis auf den letzten Part) nochmal, aber mit weniger Hektik und mehr Ruhe. Zwar stand im Fußraum schon eine ganze Menge Bremsflüssigkeit, aber es nützte nichts. Rechte Hand weg, Bremsflüssigkeit lief wieder, linke Hand reingequetscht und das Gewinde griff sofort. Gut. Das wäre erstmal geklärt.
Wo, zum Teufel, steckt jetzt der neue Schalter?

Um den wiederzufinden, musste ich dann zwangsweise die Verkleidung, unter dem Lenkrad, abbauen. Oh je, alles voll Bremsflüssigkeit. Wie gut, dass ich da, mittlerweile nur noch eine halbe, Rolle Küchenpapier hatte. Den Fußraum, den Bereich hinter der Verkleidung und die Verkleidung selbst, musste erstmal wieder sauber.
Nachdem das geschafft war, ging es auf die Suche nach dem verschollenen neuen Druckschalter. Mit hilfe einer Taschenlampe und einem kleinen Greifarm, habe ich ihn finden und bergen können.
Ich ließ die Verkleidung ab und legte den Boden mit Küchenpapier aus. So wie ich mich kenne, passiert mir das nochmal.

Dieses mal sollte es ein direkter Wechsel, zwischen den Schaltern werden. Ohne das Zuhalten mit Küchenpapier und Händewechsel. Wieder höchste Konzentration...
...der alte Schalter war nur ansatzweise reingeschraubt und war schnell draußen, ich ließ ihn einfach fallen und reichte meiner linken Hand den neuen Schalter. Der hat das Gewinde sofort erfasst und die Bremsflüssigkeit, wurde entgültig gebannt. Meine Herren...schwere Geburt.

Hoffentlich war es die Mühe wert. Ich klemmte die Stecker auf den neuen Schalter, dann die Batterie wieder an und rief meinen Vater...einer musste ja gucken, ob alles funktioniert.
Züdung an, Bremse drücken, Blick in den Rückspiegel. Ein Nicken und der Daum nach oben.
Ich brüllte vor lauter Freude. Ich konnte es nicht fassen. Ein Typ, der keine Ahnung vom Schrauben und dessen Vater zwei linke Hände hat, hat es geschafft. Ich konnte es nicht fassen. Ich war außer mir, vor Freude...einzig und allein, wegen diesem Anblick:


Ich glaube, dass sogar mein Vater ein bisschen Stolz war.
Heute weiß ich auch, warum...er wollte unbedingt den Bus fahren.

Meine Ahungslosigkeit und mein paddeliges Dasein, fassen wir mal zusammen:
Fasst eine Rolle Küchenpapier, eine ganze Menge Zeit und ein guter halber Liter Bremsflüssigkeit, mussten dran glauben. Ein herber Verlust. Aber dieses Feierabendbier habe ich mir verdient.

Die größten Probleme, habe aber bekanntlich die kleinsten Ursachen...
...in diesem Sinne: Munter bleiben, bis zum nächsten mal.

Gruß Marcel

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